Trotz akribischer, teilweise jahrzehntelang dauernder Vorarbeiten für eine Diplomata-Edition der MGH gelingen den ‚Urkundionen‘ immer wieder Zufallsfunde. Dies betrifft sowohl neue Überlieferungen bekannter Urkunden als auch Neufunde unbekannter Urkunden. Ein Paradebeispiel ist die 2004 entdeckte Innsbrucker Briefsammlung, die Josef Riedmann 2017 in der Reihe Epistolae für die MGH edierte. Nicht ganz so umfangreich ist die Sammlung, die nun im Zuge von Überlieferungsrecherchen für den 7. Band der Urkunden Kaiser Friedrichs II. von Katharina Gutermuth wiederentdeckt wurde.
Es handelt sich um drei Fragmente mit Texten aus den Petrus de Vinea-Sammlungen bzw. ähnlichen Schreiben. Diese Fragmente stellen die Bearbeiter der Friedrich-Urkunden allerdings vor neue Herausforderungen: Durch den schlechten Erhaltungszustand der Handschriften war eine Zuweisung der enthaltenen Texte anhand von Digitalisaten nicht möglich, darüber hinaus erwuchs der Verdacht, dass einige Schreiben bislang gar nicht bekannt waren – eine Überprüfung vor Ort in einem südosteuropäischen Archiv ergab Erstaunliches.
Katharina Gutermuth studierte Geschichtliche Hilfswissenschaften, Klassische Archäologie, und Kunstgeschichte in München und Rom. 2019 promovierte sie mit der Edition des Traditionsbuches des Kanonissenstifts Obermünster in Regensburg. Seit 2004 arbeitet sie beim Projekt der Edition der Urkunden Kaiser Friedrichs II. mit, zunächst als studentische und später wissenschaftliche Hilfskraft, seit 2015 als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Seit September 2022 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der MGH.
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