Quelleneditionen

Akten zur Auswärtigen Politik

Das Institut für Zeitgeschichte erstellt im Auftrag des Auswärtigen Amts die „Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland (AAPD)“. Seit 1993 legt das IfZ unmittelbar nach Ablauf der international üblichen dreißigjährigen Aktensperrfrist einen Jahrgang mit ausgewählten, oftmals auch geheimen Dokumenten aus dem Politischen Archiv des Auswärtigen Amts vor. Die Bände über die Jahrgänge 1949/50 bis 1970 sind kostenlos im Open Access über die IfZ-Homepage abrufbar.


http://www.ifz-muenchen.de/aktuelles/themen/akten-zur-auswaertigen-politik/open-access/

 

Digitale Monumenta Germaniae Historica

In Kooperation mit der Bayerischen Staatsbibliothek wurden die von den MGH veröffentlichten Quelleneditionen – inzwischen über 400 Bände – retrodigitalisiert und frei zugänglich veröffentlicht (dMGH, <http://www.mgh.de/dmgh/>).

Neu entstanden ist hieraus unter dem Stichwort "openMGH" ein zur Nachnutzung freigegebenes Korpus der reinen Editionstexte (unter Creative-Commons-Lizenz) der bislang erschienen Editionen im TEI-Format. Die Aufbereitung unter dem Titel "openMGH analytics" erfolgt in Zusammenarbeit mit "Computational Historical Semantics", Frankfurt.

Neben den in Buchform publizierten Editionen werden auch genuin elektronische Editionen vorbereitet, darunter mit der Weltchronik des Hartmann Schedel einer der zentralen spätmittelalterlichen historiographischen Texte. Online zugänglich ist bereits die Textfassung der Papst- und Kaiserchronik des Martin von Troppau.

 

  

Digitalisierte Quelleneditionen - Reichstagsakten & Bayerischer Staatsrat

Die Edition der Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik hat die Historische Kommission gemeinsam mit dem Bundesarchiv bis 1991 herausgegeben und im Jahr 2005 auch digital verfügbar gemacht. In Anlehnung an das Pilotprojekt der Kabinettsprotokolle der Bundesregierung des Bundesarchivs wurde die gemeinsame Aktenedition digitalisiert und strukturiert. Die archivalischen Fundstellen wurden mit den Findbüchern im Bundesarchiv sowie die Nachweise von Gesetze und Verordnungen in den Reichsgesetzblättern (RGBl.) mit den Digitalisaten verlinkt. Die Personen in den Registern der 14 Kabinette wurden kumuliert, um Biogramme ergänzt und soweit biographisch faßbar in der Personennamendatei, heute Gemeinsamen Normdatei (GND), nachgewiesen.

Unter www.bayerischer-staatsrat.de werden die Protokolle des Bayerischen Staatsrats der Montgelas-Zeit von 1799 bis 1817 parallel zum selbstverlegten Band online präsentiert. Die Hybridpublikation der Reichstagsakten –  Pilotprojekt war der Band Der Reichstag zu Regensburg 1556/57 aus der Abteilung „Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen 1556-1662“ –  folgt im selben Schema unter www.reichstagsakten.de.

Die Textgrundlage wird hierbei herkömmlich meist durch eine/n Bearbeiter/in geschaffen, in digitalem Format (Word, Latex) durch die Historische Kommission für den Satz in PDF vorbereitet und kann mit der Fassung letzter Hand auch digital in XML gemäß den Richtlinien der TEI publiziert werden. Zur Erschließung der komplexen Materie werden über die verlinkten Druckregister und Inhaltsverzeichnisse hinaus auch nachgewiesene Personen und Orte mit Normdaten (GND) abgeglichen. Dadurch ergibt sich ein kommissionsinternes wie webweites Verlinkungspotential und die Möglichkeit der Kartendarstellung von Editionsinformationen. Darüber hinaus sind digitalisierte Werke bei der Bayerischen Staatsbibliothek bzw. im Internet Archive (archive.org) nachgewiesen.

 

Kritische Online-Edition der Tagebücher von Kardinal von Faulhaber (1911-1952)

Seit 2013 edieren das Institut für Zeitgeschichte und das Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte der Universität Münster in einem auf zwölf Jahre angelegten DFG-Projekt die Tagebücher des früheren Münchner Erzbischofs Michael Kardinal von Faulhaber (1869-1952). Der Kardinal war nicht nur ein enger Freund von Papst Pius XII., sondern auch Verhandlungspartner von so unterschiedlichen Politikern wie Hitler, Roosevelt und Adenauer. Seine umfangreichen Tagebücher, die er mehr als vierzig Jahre geführt hat, spannen einen weiten historischen Bogen vom Kaiserreich über die Weimarer Republik und das NS-Regime bis hinein in die ersten Jahre der Bundesrepublik Deutschland.

In diesem Projekt werden seine Aufzeichnungen wissenschaftlich kommentiert und für jedermann zugänglich online veröffentlicht. Kooperationspartner ist das Erzbischöfliche Archiv München, das die Tagebücher Faulhabers verwahrt.

http://www.faulhaber-edition.de/index.html